Ein neuer Tag beginnt in Hervey Bay, die Vögel zwitschern, die Sonne scheint. Soweit nichts Außergewöhnliches, denn die Wetterkonditionen zählen in der Region zu den angenehmsten in ganz Australien.Wer sich an einem Wintertag für einen Abendspaziergang entlang der Strandpromenade entscheidet, bekommt das bei 22 Grad schnell zu spüren. Über Schnee oder Skiurlaub ist in Hervey Bay also nicht die Rede. Trotz allem eilen im Winter viele Besucher in die Bucht um weitere Reisende einer ganz anderen Sorte zu beobachten: die Buckelwale.

Diese wandernde Spezies entflieht im Winter tatsächlich den kalten Antarktis Gewässer um in wärmeren Gegenden ihre Sprösslinge zur Welt zu bringen. Diese jährliche Reise ist jedoch alles andere als ein Spaziergang. Buckelwale legen bei dieser Migration in der Tat über 10.000km zurück. Zeit zum Ausruhen finden Sie unterwegs nur selten, doch die Bucht von Hervey Bay verfügt hierfür über optimale Konditionen. Die flachen Gewässer bieten in der Tat Schutz gegen feindliche Raubfische die meistens aus der Tiefe angreifen und bilden für die Buckelwale eine ware Entspannungsoase. Von Juli bis Oktober findet in der Bucht somit ein ständiges Kommen und Gehen von Walen statt, zur größten Freude der zahlreichen Besucher die sich von diesem Spektakel nichts entgehen lassen wollen. Die Region entwickelte sich entsprechend zu einem der besten Orte der Welt was die Walbeobachtung betrifft unter anderem, weil sich diese in einer Ruhephase befinden. In diesen Bedingungen ist es für die Beobachtungsboote keine Rarität regelrecht von Buckelwalen umzingelt zu werden. Wir bilden uns übrigens ein, dass wir diejenigen sind die die Wale beobachten, doch in der Realität ist es meistens genau anders rum. Buckelwale sind tatsächlich sehr neugierige Tiere und die “Menschen Spionage” ist eine ihrer Lieblingsaktivitäten. Diese Neugier gekoppelt mit ihrer Verspieltheit machen diese Begegnung zu einem einzigartigen Moment. Von der stolzierenden Mutter und ihrem Neugeborenen über zu den akrobatischen Einlagen der Männlein ist es im Eifer des Gefechts teilweise schwer zu entscheiden wo man hingucken soll. Spätestens in diesem Augenblick wird man sich bewusst, an einem ganz besonderen Ereignis teilzunehmen. Die Eleganz und Zährtlichkeit dieser scheinbar so gewaltigen Tiere, kann einen nur mitten ins Herz treffen.